Dieser Blogbeitrag ist ziemlich privat. Aber einer meiner Ziele hier ist, andere zu ermutigen, indem das teile, das mich ermutigt und mir persönlich in meinem Leben geholfen hat. Deswegen bin ich bereit, mich verwundbar zu machen und euch von einer ganz aktuellen Situation aus meinem Leben erzählen.
Vor 1 ½ Jahren habe ich meine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten abgeschlossen. Und dank Gottes Hilfe habe ich ziemlich erfolgreich abgeschlossen. Obwohl es bei meinem Beruf sehr viele Möglichkeiten gibt, sich weiterzubilden, habe ich während der Ausbildung immer gesagt, dass ich das nicht tun möchte, weil Weiterbildungen immer sehr zeit- und kostenintensiv sind.
Doch ca. 1-2 Monate nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, bekam ich Post von der Landesärztekammer. Mir wurde mitgeteilt, dass ich wegen meines guten Abschlusses die Möglichkeit habe, mich auf ein Stipendium zu bewerben. Mir würden dann die Kosten für teure Weiterbildungsmaßnahmen fast komplett übernommen werden. Wie man sich vorstellen kann, war ich von dieser Post sehr überrascht. Und obwohl ich „Karriere“ nicht im Sinn hatte, fing ich an darüber nachzudenken, diese Chance zu ergreifen und mich zumindest zu bewerben. Ich tat es dann schlussendlich auch. Und um ehrlich zu sein, habe ich sogar damit gerechnet, dass ich das Stipendium auch erhalte. Ich hatte so eine gewisse innerliche Ruhe darüber. Und tatsächlich habe ich dann im November 2019 die Zusage erhalten. Ich war sehr glücklich und fühlte mich natürlich privilegiert und von Gott reichlich beschenkt. Denn nicht jeder Mensch bekommt so eine Möglichkeit – ein Stipendium.
Im April 2020 begann ich dann ein Fernstudium für Praxismanagement. Und ich merkte schnell, dass dieses Studium definitiv ein Geschenk von Gott selbst ist. Denn vieles, was ich gelernt habe, kann ich nicht nur auf berufliche Situationen, sondern sogar auch sehr gut auf Situationen im privaten Leben anwenden und diese Prinzipien und Fähigkeiten stellen definitiv eine riesen Bereicherung dar. Wie die meisten Studierenden startete ich voller Motivation ins Studium. Und als ich auch eine gute Note nach der anderen bekam, wurde mir auch immer klarer, dass das voll mein Ding ist und ich auch „das Zeug dazu“ habe. Doch die guten Ergebnisse allein konnten mich nicht ausreichend für den ganzen „run“ motivieren.
Seit ein paar Wochen bin ich in einer Motivationstief-Phase. Und da sich das schon eine Weile hinzieht, fing es auch an, mich stark zu belasten. Da ich aus verschiedenen Gründen die letzten Tage etwas niedergeschlagen bin/war, habe ich zum ersten Mal den Gedanken zugelassen, dieses Studium abzubrechen. Ich weiß, dass sich das komplett sinnlos anhört, wenn man bedenkt wie ich die ganze Vorgeschichte dazu erzähle. Doch in Zeiten, in denen wir Menschen stark belastet, sind wir versucht, schnelle einfache Wege zu gehen, bzw. Kompromisse einzugehen. Es sind zwar nicht die, die uns zu erstrebenswerten Zielen führen, doch es sind eben die einfachen Wege, die uns harte Arbeit ersparen. Doch nach langer Überlegung und Abwägung aller Folgen, Vorteile, Nachteile der 2 Optionen `Abbrechen und Durchziehen` bin ich zum Schluss gekommen, dass die Kosten des Abbruchs viel höher wären, ich komplett unweise, fast schon dumm handeln würde. Und da es mir immer hilft, mit meiner Belastung und Sorgen nicht allein zu sein, habe ich beschlossen, sie mit meiner Mutter zu teilen. Dieses Gespräch bestätigte mir, dass der Abbruch eine wahnsinnige Verschwendung von Zeit, Ressourcen, Können und Möglichkeiten wäre und dass ich mit Gottes Hilfe weiter machen sollte, ja MUSS. Nicht nur, dass dieses Stipendium und natürlich auch das Studium selbst ein riesen Geschenk und Privileg ist, ich bin auch in der perfekten Situation, bzw. den idealen Umständen, um dieses Studium bewältigen zu können: ich wohne noch zuhause, habe keine sehr großen Verpflichtungen, bin single und unabhängig… ja man sieht, das Leben behindert mich gar nicht beim Erreichen dieses Zieles. Als ich über verschiedene Aspekte des Fernstudiums nachdachte, hat Gott mir folgende Dinge/Erkenntnisse gezeigt:
Ich glaube, dass Gott mich dieses Jahr 3 Lektionen lehren will. Und ich glaube, dass Gott keine Lehrinstrumente verwendet, die aus der Luft gegriffen sind- die für uns kaum verständlich oder erreichbar wären. Deshalb bringt er auch Situationen und Herausforderungen in unser Leben, an denen er uns seine Prinzipien, Goals und Wahrheiten zeigen möchte. Das Gute ist, wenn wir in diesen Dingen auf ihn bauen und die Dinge so „handlen“, wie er es uns zeigt/empfiehlt/nahelegt, dann kann und wird es uns gelingen. Außerdem dürfen wir wissen, dass er bei alldem BEI UNS IST.
Ich glaube, dass Gott mich die besagten 3 Lektionen, auf die ich jetzt im Folgenden eingehen möchte, lehren will. Und ich glaube, dass er mein Fernstudium gebrauchen möchte, um mich diese Lektionen zu lehren. Diese sind:
- Great things never come out of comfort zone. (Große Dinge entstehen niemals aus der Comfort Zone heraus).
- Wenn du ein Ziel hast und es erreichen willst, kannst du dich nicht einfach so drauf stürzen. Du brauchst einen Plan. Und wenn du dich an den Plan halten willst, darfst du nicht zulassen, dass du durch Ablenkung vom Umsetzen des Planes abgehalten wirst. Denn die Wahrheit ist, dass es immer etwas geben wird, wonach du dich jetzt eher fühlst und worauf du plötzlich Lust hast. Doch selbst wenn es gute Dinge sind – geistliche Dinge zum Beispiel– solltest du jetzt, wo das Studium und seine Belange dran sind, dich ihnen nicht hingeben. Denn Tatsache ist…
- Alles hat seine Zeit. Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine (Prediger 3,1) Klar, Gott ist das Wichtigste. Aber nur weil du jetzt die Inspiration hast, etwas bestimmtes Geistliches zu tun, musst du es nicht jetzt sofort umsetzen. Und außerdem – wenn Gott dir das Studium geschenkt hat, dann will er auch, dass du es erfolgreich abschließt. Und er weiß auch dass du dich an den Plan halten musst, um das Ergebnis erreichen zu können. Also wenn jetzt die Zeit ist, die du dir fürs Studium vorgenommen hast, dann ist für dieses Vorhaben unter dem Himmel JETZT die bestimmte Stunde. Diese geistlichen Vorhaben werden auch noch drankommen. Du kannst sie dir z.B. aufschreiben und später machen, wenn du dafür Zeit hast. Wenn Gott das möchte, wird er dir die Zeit geben, sie umzusetzen.
Wenn man diese Lektionen und Prinzipien in die Praxis auf die jeweiligen persönlichen Situationen umsetzt, dann wird man erfolgreich sein. Denn auch dies sind Wege des Herrn. Und außerdem setzt man dann nebenbei noch eine weitere Lektion in die Tat um: Sich nicht von seinen Gefühlen, sondern von der Vernunft leiten zu lassen. Diese Vernunft und den Verstand mit dem uns Gott ausgestattet hat.
Ja, ich glaube dass Gottes Wege immer die Besten sind und dass es sich lohnt, sie zu gehen. Auch wenn sie wirklich schwierig sind. Doch wenn man am Ende sein erstrebenswertes Ergebnis, bzw. Ziel erreicht hat, wird man zurückschauen und froh sein, es durchgezogen zu haben. Rückblickend kann ich sagen, dass ich im letzten Jahr eine wichtige und wertvolle Erkenntnis machen durfte: die Wege des Herrn sind immer die besten. Und das Wort das seine Wege am besten beschreibt ist: weise.
Ich habe Gott Ende letzten und Anfang dieses Jahres darum gebeten, mir in diesem Jahr 2021 zu helfen, seinen Rat und seine Wege in die Tat umsetzen zu können. Wie gesagt verbinde ich diese Wege mit Weisheit. Und jetzt bin ich an einen Punkt gekommen, an dem ich mich entscheiden muss: gehe ich den einfachen oder den schwierigen aber richtigen Weg? Den richtigen Weg zu gehen ist sicherlich der weise Weg. Tja, man sieht Gott erhört unsere Gebete. Doch er tut es fast nie so, wie wir es erwarten oder uns wünschen würden. Man wird feststellen, dass er das eigene Gebet erhört. Doch man wird auch feststellen, dass es schwierige Wege sind, die uns sehr herausfordern und uns extrem schwerfallen werden. Aber die Sache ist die: er will, dass wir wachsen und uns zu ganz besonderen starken Menschen machen- doch basierend auf SEINE STÄRKE. In diesem Prozess wird er uns an einen Punkt führen, wo wir unsere eigene Schwäche und unser Unvermögen erkennen- weil er möchte, dass wir den Rest des Weges jeden Schritt komplett VON IHM und SEINER STÄRKE abhängig sind. So erlebe ich das zumindest immer wieder. Denn wenn wir uns auf ihn und seine Stärke stürzen, dann zapfen wir die allermächtigste Kraft an und dann werden unsere Herausforderungen und Berge mit dieser allermächtigsten Kraft angegangen. Und ganz ehrlich, wenn es da nicht gelingen soll, wie dann?! Sodass wir uns am Ende wirklich unserer Schwachheit rühmen. Denn seine Kraft ist in unserer Schwäche am Mächtigsten. (1. Korinther 12,9)
Die Worte der Bibel sind komplett wahr. Doch sie werden für uns nur greifbar, wenn wir sehen, wie sie sich in unserem Leben auf wundersame Weise bewahrheiten. Die Bestätigung für diese Erkenntnis, die ich vor langer Zeit machen durfte, erlebe ich in meinem Leben immer und immer wieder, wenn ich nah an Jesus bleibe und aufrichtig seinen Willen suchen und umsetzen möchte. Diese Situation ist eines von vielen Beispielen. Gott sieht mein Herz und wie ich es meine. Und wenn mein Herz sein Wohlgefallen gefunden hat, dann wird er in seiner Treue seine Worte und Verheißungen in meinem Leben mit 100 %-iger Sicherheit wahr machen. Wie gesagt, das Erreichen dieser großartigen erstrebenswerten Goals/Ziele ist immer mit harter Arbeit verbunden. Aber es lohnt sich. Und niemals vergessen: Great things never come out of comfort zone!