Wie gehst du mit der aktuellen Situation um?

Als die Corona Krise ausbrach, war zunächst mal Chaos auf der ganzen Welt angesagt. Man hat beobachtet, was so passiert, wie gefährlich diese Krankheit wohl ist und wie sich die ganze Lage entwickelt. Nun müssen wir mittlerweile bereits fast ein Jahr auf diese besondere Weise leben. Und ich muss sagen, die Welt und ihre Bevölkerung war sich noch nie so uneinig und man hat das Gefühl die Spanne der Auswirkungen des Lockdowns und die Folgen der Krankheit wird immer größer und führt in einen immer größeren Teufelskreislauf. Anscheinend werden viele krank (bzw. die meisten sind es ja nicht wirklich) und sterben – wenn denn die Zahlen so stimmen wie sie veröffentlicht werden – und gleichzeitig bricht das ganze Weltsystem wie wir es bisher kannten wegen des Lockdowns und all der Maßnahmen komplett auseinander. Die Wirtschaftslage steuert auf einen heftigen Crash zu, die Menschen verlieren ihre Lebensqualität und werden täglich von Existenzangst geplagt.

Meine Familie und ich gehören zu den Glücklichen, die ihren Job weiterhin ganz normal weiter ausführen können. Wir müssen (noch) nicht um unsere Existenz bangen. Doch so eingeschränkt, wie wir jetzt leben müssen schenkt das auch nicht unbedingt die Lebensqualität die man sich wünschen würde. Die letzten Tage machte ich mir viele Gedanken um die Zukunft, aber auch über meinen eigenen mentalen Zustand, indem ich mich im Moment befinde. Ich habe für mich festgestellt, dass ich zwar einerseits ganz genau weiß, wie man als Christ auf diese Situation reagieren sollte: Schau nicht auf die Wellen, schau nicht auf die Umstände und all das Weltliche, sondern nur auf Jesus.

Doch es gibt ein Problem. Angesichts der Tatsache, dass wir unser Leben vielleicht nicht mehr so leben können, wie es vor Corona war, besteht die Möglichkeit, dass wir vielleicht ohne die Impfung nicht mehr reisen dürfen oder bestimmte Berufe nicht mehr ausüben dürfen, vielleicht bekommt man auch viel Druck wenn man in Zeiten wie diesen irgendwann mal ein Kind bekommt. Und so kam einfach eine Wut in mir auf. Dass mir vielleicht von den Regierenden viele Wünsche und Träume zerstört werden. Und bei einem Gespräch mit einer Person sagte ich: „Ich weiß, dass ich mich einfach auf Gott allein verlassen sollte und meine ganze Freude in ihm finden kann, und dass ich meine Wünsche vor ihm niederlegen sollte. Doch ich bin nicht bereit. Was wenn es sich wirklich so entwickelt, dass ich wirklich nicht mehr reisen darf, es mir sehr schwer gemacht wird, Kinder zu bekommen und und und? Ich meine, ältere Menschen, die bereits fast alles erlebt haben, was sie sich wünschten, die haben`s „einfacher“. Doch junge Menschen, die alles noch vor sich haben und Angst haben müssen, dass sie ihre Wünsche niemals in Erfüllung gehen sehen werden…

Ich merkte, dass Jesus mir nicht genug ist.

An diesem Abend ging ich kurz nach draußen, um den Müll rauszubringen, und da das schnell erledigt ist, zog ich keine Jacke an. Und es war soo kalt. Ich war so froh, dass ich wieder rein gehen konnte. Ich dachte „wenn ich jetzt 10 Minuten draußen bleiben müsste, würde ich bestimmt fast erfrieren.“ Und dann dachte ich darüber nach, dass es da draußen Menschen gibt, die wirklich nichts haben, die auch bei dieser Kälte nichts Warmes anzuziehen haben. DANKBARKEIT kehrte in mein Herz ein. „Egal wie sich das alles noch entwickelt, ich habe so viel Grund, dankbar zu sein. Ich habe ein warmes Haus, ich brauche nie Hunger zu leiden. Trotz der ganzen Situation habe ich immer noch ein soziales Leben. Ich habe keinen Grund, mich zu beschweren, sondern unendlich viele Gründe einfach dankbar zu sein. Und dann dachte ich nochmal an den Satz, den ich ausgesprochen habe „Ich bin nicht bereit zu sagen, Jesus allein ist mir genug, es gibt so vieles, das ich noch erleben will.“ Gott erinnerte mich in den nächsten Tagen an die verfolgten Christen, wie sie leben, wie sie immer in Angst, mit Druck und Existenzangst leben müssen, die geliebte Menschen nur um des Glaubens Willen verlieren, die ihre Freiheit verlieren und täglich gequält werden. Sie denken nicht mal im Traum an „Reisen“ und „Lebensqualität“. Sie wissen auch dass sie so etwas wahrscheinlich nie erleben werden, einfach weil sie sich für JESUS entschieden haben. Und der Herr ist trotz allem MEHR ALS GENUG für sie und sie sind so viel erfüllter und enger mit Gott verbunden, als wir Menschen es im Westen wahrscheinlich je sein werden. Denn sie haben erkannt, dass es im Leben nicht um irgendwelche weltlichen Schätze geht, denn all dies wird vergehen. Sie leben für das, was wirklich zählt. Für die Ewigkeit.

Dann erkannte ich, wie sehr ich westlich geprägt bin und auch deshalb all diese Wünsche in mir trage. Doch ich musste an den Punkt gelangen, neu alles vor den Thron Gottes abzulegen. All meine Wünsche und Träume, meinen Willen und meine Sehnsüchte. Denn es geht nur um ihn, um sein Reich, um seine Wünsche und um seinen Willen. Und ich weiß, dass seine Wege, sein Wille und seine Wünsche (für mich und für die ganze Welt) so viel besser sind als meine. Außerdem ist sowieso jeder Segen ein Geschenk Gottes. Da kann es überhaupt keine Regeln, Impfpflichten oder sonst was geben, du hast quasi keinen Druck von außen, doch wenn Gott dir keine Kinder schenkt, wirst du keine  bekommen. Du kannst alle Freiheit haben zu reisen, keine Einschränkung, keine Quarantäne, … wenn Gott dir keine Gesundheit schenkt, wirst du nicht viel erleben und genießen können. Also nehmen wir einfach alles – egal was – dankbar aus der liebenden Hand Jesu.

Und nach all diesen „Erkenntnissen“ stellte ich für mich fest, dass Gott alles ist, was ich brauche, dass er mich und meinen Weg trotz allem segnen wird und dass er all seine Verheißungen für mich wahr machen wird. Daran möchte ich festhalten und niemals meine Hoffnung verlieren. Wie auch immer sie aussehen mag, doch der Herr hat uns eine Zukunft und Hoffnung versprochen (Jeremia 29,11) Und keine Umstände auf dieser Welt können es schaffen, ihn davon abzuhalten, seine Versprechen zu halten.

Es kann sein, dass Gott alles nochmal wenden wird und wir unsere Freiheit komplett wieder zurück bekommen, zu tun und lassen, was wir wollen (ohne Ausgangsbeschränkungen, Maske, etc.). Darüber würden wir uns sicher alle sehr freuen und wären dankbar dafür. Doch wenn ich viele meiner Wünsche nicht in Erfüllung gehen sehen darf, so werde ich nicht weniger dankbar sein. Denn komme was wolle, GOTT IST GUT. „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gelobt.“ (Hiob 1,21)

 

Diese Bibelstellen sollen mir helfen, mich auch trotz der frustrierenden Situation nicht runterziehen zu lassen und mir meine Freude nicht rauben zu lassen und meinen Fokus nicht wieder zu verlieren:

 

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar IN ALLEN DINGEN; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.  1. Thessanlonicher 5,16-18

 

Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.   Römer 12,2

 

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; lasst uns freuen und fröhlich sein.  Psalm 118,24

 

Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und EURE FREUDE VOLLKOMMEN WERDE.   

Johannes 15,10-11

 

 

Von guten Mächten (Lied von Dietrich Bonhöffer)

 

 

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

 

 

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

 

 

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

 

 

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll`n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

 

 

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

 

 

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

 

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert