Wenn es ein Problem zwischen 2 oder mehreren Menschen gibt, muss zunächst einmal darüber gesprochen werden. Das ist meiner Meinung nach der erste Schritt Richtung Heilung und Lösung des Problems. Alle Beteiligten sollten das Ausmaß des Problems und die Ansichten der anderen Beteiligten genau kennen. Und man sollte auch genau wissen, wo man bei dem/den anderen dran ist. Doch eines ist zu bedenken. Selbst wenn man sich ausgetauscht hat – und hoffentlich auch versöhnt – braucht es einfach eine gewisse Zeit, bis die Folgen der „inneren Verletzungen“ (die Schmerzen der Konsequenz) auch geheilt sind. In dieser Zeit ist Geduld, Sanftmut und Frieden sich selbst gegenüber aber auch der anderen Person gegenüber sehr wichtig. Denn wenn eine Wunde noch nicht vollständig verheilt ist und man dann unschön an ihr kratzt als wäre die Haut an dieser Stelle vollständig robust (als ob nichts war), ist das für den Heilungsprozess nicht gerade sehr hilfreich. Im Gegenteil!
Man sollte generell einfach wissen, dass die Dinge nicht sofort wieder so werden wie davor. Denn eine Verletzung hat einfach immer Konsequenzen. Deshalb sollte man auch nicht unsensibel mit Menschen umgehen und schnell einen Konflikt leichtfertig zulassen oder gar herbeiführen.
Zum Faktor Zeit: Jede Verletzung braucht ihre eigene Zeit zu heilen. Wir haben es nicht in der Hand zu sagen „Jetzt ist alles wieder gut“ und dann ist alles gut. Wichtig ist, für die Heilung der Wunde ihr die Zeit zu geben, die sie wirklich braucht. Manche Verletzungen sind eher oberflächlich, sind schnell verheilt und es gibt keine „Folgeschäden“ oder Langzeitfolgen, andere Verletzungen gehen jedoch sehr tief und es bleiben Narben.
Sicherlich hat jeder solch eine Situation schon mal erlebt und kann das im Nachhinein nachvollziehen.
Was ich an dieser Stelle aber keinesfalls unerwähnt lassen möchte, ist zu sagen, dass wir für eine ganzheitliche Heilung von Körper/Geist/Seele unbedingt Jesus brauchen. Er ist unser Arzt, er alleine kann zerbrochene Herzen heilen und weil er sich für uns schlagen lassen hat, sind wir durch seine Wunden heil geworden. Mit Jesus durch den Heilungsprozess zu gehen, kann unser ganzes Leben verändern und uns zu einem völlig neuen Menschen machen. (Psalm 147,3; 1. Petrus 2,24; Jeremia 17,4)
Ebenso ist es auch mit der Sünde. Die Folgen der Sünde sind meistens heftig und einschneidend. Die Bibel sagt, sie bringt Tod. (Römer 6,23). Das kann einmal in körperlichen Bereichen sein, aber natürlich auch mental und geistlich. Es ist wichtig, diese Sünde oder schlechte Verhaltensweisen die unserem Geist schaden, zu erkennen, zu bekennen und mit Gott darüber zu reden. Und natürlich auch Buße tun: Um Vergebung bitten, es loslassen und eine andere Richtung einschlagen. Natürlich wird Gott uns vergeben (1. Joh. 1,9), aber es kann sein, dass es manchmal ne Weile dauert, bis unser geschädigter, verletzter Geist wiederhergestellt, bzw. auch die Beziehung zu Gott wiederhergestellt ist. Denn auch er wurde natürlich von uns verletzt durch die Sünde. Sünde bleibt Sünde, sie bringt Schaden und hat negative Konsequenzen- auch wenn sie vergeben wird. So habe ich es jedenfalls immer wieder erlebt- insbesondere wenn man bewusst sündigt. Ich denke, es ist gut und wichtig, an dieser Stelle geduldig und gnädig zu sich zu sein, aber auch in Geduld den richtigen Weg gehen. Selbst wenn man noch etwas getrübt ist- vielleicht auch etwas niedergeschlagen. Sich einfach nah an Gott halten, auf dem richtigen (schmalen) Pfad gehen und den Herrn suchen. Mit ihm sprechen, sein Wort lesen, Predigten hören, vielleicht auch mit anderen Geschwistern regelmäßig sprechen…
Und ich bin sicher, dann wird das auch wieder besser- und irgendwann auch wieder sehr gut.
Was ich persönlich wertvoll finde zu erkennen ist, dass wir so lernen zu verstehen, wie zerstörerisch Verletzung durch Worte oder Taten, aber natürlich auch die Sünde ist. Das hilft uns hoffentlich, mit diesen Dingen nicht mehr leichtsinnig umzugehen. Wir sollten uns stets bemühen, die Sünde zu meiden, respektvoll, sensibel und liebevoll miteinander umzugehen. Da Gott genau die krass negativen Folgen von Sünde und schlechtem Umgang miteinander kennt – dass Seelen dadurch zerstört werden können, dass Menschen unter starken Verletzungen und Schmerzen leiden – möchte er uns davor bewahren. Dies ist auch der einzige Grund weshalb er uns die Gebote gegeben hat, die wir in der Bibel finden. à „Unsere Freiheit garantiert – uns zum Schutz unsere Grenzen markiert“ (Zitat aus dem Lied `Für den König` von Albert Frey) https://www.youtube.com/watch?v=8Hz-NHzugw4