Fass ohne Boden

Etwas, das Gott mir schon vor längerem gezeigt hat, ist ein bestimmter bildlicher Vergleich.

Wir Menschen sind ohne Gott wie ein Fass ohne Boden.

Warum das so ist? Naja, ich habe es selber schon sehr oft erlebt und realisiert. Bevor ich wiedergeboren wurde, habe ich ganz normal vor mich hingelebt.

Da ich ja in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bin, wusste ich schon immer von Gott. Das erste mal wo ich von Gott stark berührt wurde, war mit ca. 11 Jahren. An diesem Abend hatte Gott sein Werk in mir (spürbar) begonnen. Diesen Abend werde ich niemals vergessen. Doch von da an ging es in meinem geistlichen Leben auf und ab. Ich hatte damals noch nicht wirklich verstanden, um was es bei einem Leben mit Gott wirklich geht. Ich habe versucht „mit Gott zu leben“ und den richtigen Weg zu gehen. Aber es gelang mir nicht. Höchstens mal ein paar Tage lang… und dann bin ich wieder gefallen und konnte lange nicht aufstehen. Dieses ständige Auf und Ab wurde eigentlich erst gebrochen, als ich am mentalen Tiefpunkt meines Lebens angekommen war.

Zu diesem Zeitpunkt bin ich eben erst 18 Jahre alt geworden. Ich hatte mich immer versucht mit allem möglichen zu füllen. Nur nicht mit Gott. Ich wusste zwar, was ich „tun sollte“, wenn ich Gott wirklich erleben und mit ihm leben will. Tief in meinem Herzen war das nämlich immer mein größter Wunsch. Aber es gab zu der Zeit einfach viel zu viel, das ich nicht loslassen wollte/konnte. Doch als ich eben am Ende meiner Kräfte, meiner Hoffnung und am Tiefpunkt angekommen war, konnte ich gar nicht anders als alles aufzugeben und vor Gott niederzulegen. Um endlich mit ihm leben und mit Jesus eine echte tiefe Beziehung führen zu können. Und zwei Tage später hatte Gott auch sein Versprechen erfüllt und „angenommen, was ich geopfert“ hatte. Das Versprechen war: Wenn ihr mich VON GANZEM HERZEN sucht, so will ich mich von euch finden lassen.“ (Jeremia 29,13-14)

Ich hatte Gott gefunden. Er kam in mein Herz und in mein Leben. Er brachte Licht in die tiefste Dunkelheit und Heilung und Erfüllung für mein leeres Herz. Jesus wurde mein Alles! Ich verbrachte so viel Zeit mit ihm, hatte immer Sehnsucht nach mehr von ihm und auch- wie es in der Bibel heißt: “Wes das Herz voll ist, des läuft der Mund über“ (Lukas 6,45) – wurde bei mir sichtbar in Bezug auf Jesus. Ich sprach gefühlt fast nur noch über ihn. Auch andere Menschen hatten die Veränderung in meinem Leben wahrgenommen. Und ich war einfach nur erfüllt und glücklich!

Doch leider kam die Zeit, wo ich nachlässiger wurde. Ich hatte aufgehört Jesu` Gegenwart täglich und intensiv zu suchen. Ich bin einige Kompromisse eingegangen und hatte alte Verhaltensmuster wieder in mein Leben kommen zu lassen. Wie und durch was das alles so kam, weiß ich nicht mehr so genau. Doch ich entfernte mich langsam, aber unbewusst von Gott bis ich eines Tages feststellen musste, dass ich weit weg von ihm gekommen bin und mein Feuer und meine Leidenschaft für ihn völlig verloren habe. Das machte mich natürlich traurig und ich wollte nicht, dass es so bleibt. Aber nach einiger Zeit realisierte ich, dass der Feind es geschafft hatte alles zu rauben, was ich im Jesus bekommen habe: Erfüllung, Freude, wahre Liebe. Doch ich wusste auch, dass ich – ohne es zu merken mein größtes GLÜCK – das ich in JESUS gefunden habe – selber losgelassen und aus meiner Hand reißen lassen habe. Ich wendete mich an persönliche Glaubensvorbilder, die mich genauso annahmen, wie ich war. Sie beteten für mich und ermutigten mich dazu, zu kämpfen und mit Jesus alles zurückzuholen, was ich einmal in ihm hatte- was ich dann auch tat. Denn der Feind ist nicht der Sieger. Er hat nicht das letzte Wort. Jesus hat es! Er hat Satan schon lange entmachtet.

Im Nachhinein konnte ich folgende Rückschlüsse machen: In der Zeit, wo ich von Gott so weit weg war (das waren einige Monate am Stück), hatte ich natürlich wieder versucht, mich mit anderen Dingen zu füllen. Einmal – als ich mich mit etwas bestimmtem beschäftigt habe (damit meine ich etwas „weltlichem“) schenkte der Heilige Geist mir eine Erkenntnis (das war übrigens eine Gebetserhörung, weil ich an dem Morgen auch aktiv zu Gott gebetet habe, dass er mir doch eine neue Wahrheit offenbaren möge die mich in die richtige Richtung führt). Ich war an diesem Tag insgesamt aufmerksamer und auch in Gedanken konzentrierte ich mich auf den Heiligen Geist.

Und eben mitten in dieser Beschäftigung (ich weiß nicht mehr genau YouTube, Instagram oder etwas anderes) zeigte der Heilige Geist mir folgenden Vergleich/Gleichnis:

Wir Menschen sind ohne Gott, wie ein Fass ohne Boden.

Stell dir z.B. mal ein Fass ohne Boden vor. Alles was ins Fass reinfällt, fliegt/fließt direkt wieder durch. Nichts bleibt darin und das Fass wird nicht gefüllt. Die seitliche Wand des Fasses wird höchstens mal gestreift, kann vielleicht sekundenweise etwas „erfassen“. Doch das Fass bleibt leer. Eigentlich gibt der Boden des Fasses dem Fass erst einen Sinn. Der Boden alleine, ohne die seitliche Wand bringt sogar schon mehr als die Wand. Denn darauf können wenigstens ein paar Dinge liegen bleiben. Doch Gott ist der Boden des Fasses, welches ja unser Leben darstellen soll. Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas wertlos an „nur der Boden“ zu sein. Doch es ist wirklich so. Denn wenn wir schließlich das Fass sind, dann sind wir auch diejenigen die das Leben leben. Durch ihn können wir gefüllt werden. Natürlich sollte unser Fass mit den richtigen Dingen gefüllt werden. Denn sündige weltliche Dinge „zu schwer“ und brechen den Boden irgendwann weg. Doch womit wir auch immer gefüllt werden – ohne den Boden bringt das Fass rein gar nichts. Man kann versuchen sich mit allem möglichen was es auf dieser Welt gibt zu füllen, doch ohne Gott bleiben wir immer leer! Auf Dauer haben wir nichts als Leere und Frustration.

Vor meiner Wiedergeburt konnte ich das gar nicht sehen und wahrnehmen. Doch als Jesus in mein Leben kam, wurde ich erfüllt mit Freude, Liebe, Kraft, Frieden und Glück. Als ich das jedoch selber „weggegeben“ habe, spürte ich nichts mehr außer Leere. Jetzt kannte ich deutlich den Unterschied zwischen einem Leben mit Gott und ohne Gott. Und niemals möchte ich all die Fülle in Christus gegen diese tiefe Leere eintauschen.

Kleine Anmerkung: Es tut mir Leid, falls die Formulierungen etwas kompliziert waren. Diese komplexen Gedanken sind manchmal nicht so einfach in Worte zu fassen. Ich denke und hoffe aber, dass die Grundbotschaft verständlich ist.

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