Stehen wir auf dem festen Fundament?

Dieser Beitrag basiert auf einem meiner älteren Beiträge:

Wenn du diesen noch nicht gelesen hast, würde ich dir empfehlen, diesen zuerst zu lesen.

Im Groben gesagt, ging es um ein Bild, das Gott mir gezeigt hat. Das war folgendes:

Ich habe ein Bild vor meinem inneren Auge gesehen. Es war ein Mensch, der nach Halt und Orientierung suchte. Er wollte wissen, was wahr ist. Ich habe diesen Menschen im offenen Ozean umhertreiben sehen.

Nun hatte er die Möglichkeit, sich einfach von den Wellen treiben zu lassen. Er kann sich aber auch an einem Felsen festhalten. In dem Bild wurde deutlich, dass dieser Mensch beide Optionen hatte. Er muss sich aber für eine der Optionen entscheiden.

Der weite Ozean und speziell die Wellen stehen für Gefühle. Du kannst dich in deinem Leben von deinen Gefühlen leiten lassen. Nur werden diese dich 1. nicht an ein Ziel bringen und 2. hast du weder Halt noch, Stabilität.

Du kannst dich aber auch auf den Felsen retten, dann hast du Halt und stehst fest. Dieser Felsen steht für das Wort Gottes.

All das macht viel mehr Sinn, wenn man den genauen Hintergrund durch den 1. Blogbeitrag kennt. Also falls du evtl. etwas verwirrt bist oder Fragen aufkommen, dann empfehle ich dir wirklich -falls du dem Link nicht bereits gefolgt bist- zuerst den vorherigen zusammenhängenden Beitrag zu lesen.

 

Mein Jugendleiter hatte, kurz nachdem ich dieses Bild hatte, bei einem Gebetsaufruf für mich gebetet und hat dann ein Bild für mich bekommen. Gott hat ihm gezeigt, dass Gott mich auf einen Felsen stellen möchte. Und dieser Felsen ist das Wort Gottes. Bei einem späteren Gespräch mit meinem Jugendleiter machte er mir deutlich, dass Gott klar gezeigt hat, dass GOTT mich auf diesen Felsen stellen wird. Das wird nicht durch mich passieren, sondern GOTT wird das machen. Außerdem hat Gott auch noch durch eine andere Person zu mir gesprochen. Auch ihr hat Gott geistliche Bilder gezeigt, die mein Leben betreffen. Und auch diese Bilder haben stark auf das Wort Gottes hingedeutet.

Ich muss sagen, dass mich das wirklich sehr ermutigt hat. Und ich war voller Motivation, viel in der Bibel zu lesen, sie zu studieren und viel Neues dazu zu lernen.

Doch -warum auch immer- kam darauffolgend eine Zeit, in der ich absolut keine Motivation hatte, die Bibel zu lesen. Als ich es gemacht habe, habe ich es nicht so empfunden, dass Gott zu mir spricht. Also, man kann sagen, es war irgendwie trocken und in mir war eine Schwere. Ich fühlte mich oft fast sogar wie gelähmt.

An manchen Tagen ist das immer noch so.

 

Ich muss sagen, dass in den letzten Wochen/ Monaten irgendwie viel in meinem Leben passiert ist. Die Umstände waren sehr interessant und es gab Entwicklungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Geistlich gesehen war es einerseits für mein Inneres eine trockene Wüstenphase und doch habe ich Gottes Hand deutlich in all dem gesehen. Und ich merkte auch, dass es Momente gab, wo ich nur weiter vorwärts gehen konnte, weil Gott mich in diesen Momenten getragen hat.

All diese interessanten Umstände, Entwicklungen und Dinge, die in meinem Leben passiert sind, brachten mich viel zum Nachdenken und nach jedem „Schritt“ merkte ich, dass ich alles immer wieder neu einordnen wollte. Ich realisierte rückblickend, dass ich alles versuchte, zu analysieren, zu einem Schluss und einer Erklärung zu kommen. Doch dann zeigte mir Gott durch einen bestimmten Liedtext, dass ich in all dem vergessen habe, mich voll und ganz auf JESUS zu fokussieren und mich aktiv von ihm leiten zu lassen. Ich konzentrierte mich mehr auf all die Handlungen und versuchte sie zu erklären, anstatt über all das mit Jesus zu sprechen und mich immer wieder ganz in seine Hände zu geben, und seiner Führung anzubefehlen. Ich denke, das liegt einfach daran, dass wir Menschen grundsätzlich dazu neigen, alles um uns herum verstehen und eine Erklärung dafür haben zu wollen.

 

Durch den besagten Liedtext (das Lied ist `Good grace` von Hillsong) hat Gott mir auch gezeigt, dass ich in allem, was zurzeit so passiert, voll und ganz auf Jesus schauen soll. Ich werde aktiv von ihm geführt und geleitet. Und wenn ich die Geschehnisse auch nicht wirklich einordnen kann, dann kann ich mit Jesus darüber sprechen und ihm vertrauen, dass er alles unter Kontrolle hat und dass ich ihm vertrauen kann, dass er mich auf jeden Fall richtig führt.

Außerdem hatte ich in der vergangenen Woche ein spezielles, prägnantes Erlebnis, das mir gezeigt hat, wie stark ich mich doch von meinen Gefühlen leiten lasse; dass ich meinen Gefühlen auch viel zu viel vertraue, obwohl sie mich fast immer irreführen. Natürlich habe ich dann mit Gott darüber gesprochen, über meine Schwachheit in dem Ganzen- und wie schwer es mir fällt, gegen Gefühlsleitung und Impulse anzukämpfen. Und ich habe ihn gebeten, mir da zu helfen. Dass ich mich wirklich von Gott und seinem Wort führen lasse.

Gestern habe ich noch einmal über Gottes Zusage nachgedacht- dass ER mich auf diesen Felsen stellen wird. Dann ist etwas Wichtiges geschehen. Ich realisierte, was meine aktuelle Realität ist: Ich bin der Mensch im Ozean und ich bin noch im Wasser. Obwohl ich weiß, dass ich mich am Felsen festhalten kann, lasse ich mich von den Wellen hin und her treiben.

Das zu realisieren, war für mich irgendwie schockierend. Theoretisch macht das eigentlich voll Sinn. Denn, wenn ich bereits auf dem Felsen stünde, dann bräuchte Gott mich ja nicht noch draufstellen.

Tja, irgendwie war ich blind dafür, an welchem Punkt ich mich befinde.

Ich möchte dazu sagen, dass es eines ist, ob man das Wort Gottes (den Felsen) kennt und sieht. Es ist eines zu wissen, dass dieser Felsen einem Halt und Fundament gibt. Aber es ist etwas anderes, wirklich auf dem Felsen zu stehen. Ich kenne zwar das Wort Gottes. Aber lasse ich mein Handeln auch vom Wort Gottes bestimmen?

Ich musste ehrlich zu mir selber sein. Oftmals tu ich das, was ich fühle. Und nicht das, was Gott mir durch sein Wort zeigt. Ich möchte, dass sich das ändert und ich möchte Buße tun und zu Gott beten, dass er mich wirklich auf sein Wort und den Felsen stellt.

Eine Geschichte in der Bibel verdeutlicht diesen sachlichen Inhalt sehr gut. Sie steht in Matthäus 7,24-27 (Gleichnis vom klugen Mann, der sein Haus auf Felsen baut den und törichten Mann, der sein Haus auf Sand baut).

2 Erkenntnisse nehme ich mit. Einerseits dürfen wir wissen, dass wir aus unserer eigenen Kraft heraus, nicht schaffen können richtig und Gott wohlgefällig zu leben. Es ist seine Gnade und seine Hand, die uns zu ihm gezogen hat und sie ist es auch, die uns nah bei ihm hält. Sie ist es auch, die uns hilft, wieder aufzustehen, wenn wir fallen.

Doch wir müssen auch bedenken, dass Gott uns zu nichts zwingen wird. Es ist unsere Entscheidung, ob wir ihm gehorsam sein und uns von ihm oder von uns selbst leiten lassen wollen. Und es erfordert aktives Handeln unsererseits. Wir können Gott niemals passiv nachfolgen.

 

All diese Gedanken, die definitiv Gott geleitet waren und durch die er klar zu mir gesprochen hat, haben mir gezeigt, dass ich in einem Prozess bin. Dieser Prozess stellt einen Weg dar. Und ich bin so dankbar, weil ich weiß, dass das Ziel dieses Weges ein sehr gutes Ziel ist. Aber noch bin ich auf dem Weg.

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