Bleibt in mir…

Ich möchte dir gerne von einer der wichtigsten Erkenntnisse meines Lebens erzählen. Sie hatte wirklich eine Veränderung in mein Leben gebracht. Denn es ist eine Wahrheit. Und sie hat – so wie die Wahrheit es so an sich hat – mich frei gemacht.

Ich habe mich mit 18 Jahren ernsthaft zu Gott bekehrt und wurde wiedergeboren. Bevor ich wiedergeboren war, dachte ich immer, dass die Wiedergeburt auf einen Schlag alles verändern und dass ich dann automatisch eng mit Gott verbunden bleibe und als Christ einfach „richtig“ leben werde. Doch etwa vier Monate nach meiner Wiedergeburt fiel ich wieder in alte Verhaltensmuster und weil ich nicht mehr viel Zeit mit Gott verbrachte, blieb ich nicht nah bei Gott. Der nächste Punkt war, dass ich unbedingt die Geistestaufe wollte. Denn ich dachte, dass die Geistestaufe so viel Kraft hat, dass sie – genau wie ich das von der Wiedergeburt annahm – eine krasse Veränderungskraft haben würde. Und mit 20 Jahren (genau an meinem Geburtstag) schenkte Gott mir die lang ersehnte Geistestaufe. Wie du dir vielleicht denken kannst, brachte aber auch sie nicht das „Ergebnis“, das ich mir wünschte.

Mein ganzes Leben lang wartete ich auf einen Moment, an dem ich ein so starkes einzigartiges geistliches Erlebnis haben würde, das mich so stark verändern würde, dass ich nachher gar nicht anders kann, als immer Gottes Willen entsprechend zu handeln, heilig und ehrfürchtig zu leben und Gott immer nah zu sein.

Doch eines Tages hat mir der Herr diesbezüglich durch die folgenden Bibelverse etwas anderes offenbart. Johannes 15,4-5: „Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

 

Wenn ihr in mir bleibt… Ich weiß nicht, ob du auch die Erfahrung gemacht hast, dass wenn du einfach so eine große Liebe für Jesus verspürt hast, dass du es kaum abwarten konntest nach der Arbeit oder nach der Schule nach Hause zu kommen und wieder ins Gebet zu gehen, die Bibel zu lesen und einfach Zeit in seiner Gegenwart zu verbringen. Wenn ja, dann kannst du dich sicherlich auch daran erinnern, dass du in dieser Zeit so gerne anderen Menschen geholfen und gedient, deine Zeit und Kraft in andere Menschen investiert hast. Es ist dir überhaupt nicht schwer gefallen. Ich glaube ich weiß, warum das so war. In dieser Zeit bist du in Jesus geblieben. Aber ich glaube, dass die Basis dafür, dass du nicht nur in Jesus „warst“, sondern in ihm geblieben bist, war dass du Jesus gesucht hast und aktiv Zeit mit ihm verbracht hast. Und dann kam vielleicht auch wieder die Zeit, wo dir die Gedanken kamen, jetzt doch was anderes zu tun. Beispiel: Jesus ruft dich, du spürst, er ruft dich in seine Gegenwart und möchte mit dir Zeit verbringen. Aber du entscheidest dich dafür, jetzt lieber einen Film anzuschauen oder mal deinen neusten Insta Feed durchzugehen. Bei der nächsten ähnlichen Situation entscheidest du dich wieder für die „Unterhaltung“… und merkst dabei, wie sich innerlich eine Leere ausbreitet. Das tust du dann immer und immer wieder. Und ehe du dich versiehst, verbringst du kaum noch Zeit mit Gott und fühlst dich ganz weit weg von ihm. Dann fühlst du dich schlecht, weil du merkst, dass du in letzter Zeit auch gar nicht mehr diese Freude in Gott hast, die du sonst so gewohnt warst. Außerdem bist du vielleicht schnell reizbar und genervt. Wenn andere dich um deine Hilfe bitten, lehnst du entweder ab oder tust es nur widerwillig, weil du deine Zeit bereits anders verplant hast. Das passt dir jetzt gar nicht rein. Auch wenn`s vielleicht nur ne Kleinigkeit ist. Du merkst, dass du keine Frucht mehr bringst und versuchst krampfhaft wieder die gleichen „guten Werke“ zu tun, die du vorher getan hast, aber du schaffst es irgendwie nicht wirklich (auf Dauer). à Die Rebe hat sich vom Weinstock gelöst.

 

Als ich erkannte, dass ich nicht auf einen großen, übernatürlich, alles verändernden Moment warten musste, der ja doch nicht kommt, fiel eine große Last von mir und war sehr erleichtert. Ich war so froh, suchte Gott, verbrachte Zeit in seiner Gegenwart und DAS brachte mir das Ergebnis, das ich mir immer wünschte. Denn das Ding ist- wenn wir in Jesus bleiben, bringen wir Frucht, weil die Kraft des Lebens durch uns fließt. Wir – die Rebe – sind durchtränkt und erfüllt. Ohne den Lebenssaft des Weinstocks haben wir keine Kraft und können keine Frucht bringen. Alles was wir tun müssen, ist aktiv mit Jesus in Verbindung bleiben. Und ich glaube, das ist am besten möglich, wenn wir ihn zu Platz 1 unseres Lebens machen. Er ist die erste Priorität in meiner freien Zeit, er ist die erste Priorität, was meine Lebenspläne und -beschäftigungen betrifft, er ist der „Verwalter“ meiner Finanzen, die Beziehungen (egal ob Eltern, Freunde, Arbeitskollegen,…) die ich führe sollen ihn verherrlichen und sein Wille steht über meinem Willen. Das hört sich wie ein sehr großes Opfer an und das ist es in gewisser Hinsicht auch. Aber wir werden dieses Opfer gerne bringen, wenn wir sehen, dass es uns erfüllt und dass wir dann in Kraft und Freude leben. Wir können uns natürlich auch für unseren eigenen Weg und unseren eigenen Willen entscheiden. Gott lässt und die freie Wahl. Die Ergebnisse beider Lebensweisen können uns ja Wegweiser für unsere Entscheidung. Du hast die Wahl: „Denn fleischlich gesinnt sein ist der Tod, doch geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Römer 8,6

 

Du bringst immer ein Opfer. Entweder du opferst deinen Willen und dein Fleisch und du erntest Leben und Frieden oder du opferst den Gehorsam und die Zeit mit Gott, lebst deinen eigenen Willen und erntest Leere, Frustration und früher oder später den (ewigen) Tod. 

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