Wie stehst du als Christ zu ISRAEL?

Ich möchte den aktuellen Anlass- auch wenn es kein schöner ist – nutzen, um uns Christen auf Israel ganz neu aufmerksam zu machen. Und damit meine ich nicht Israels Stand/Position in irgendeinem Krieg. Dazu möchte ich erst mal meine Erfahrung dazu etwas erläutern.

Um ehrlich zu sein hat Israel, bzw. das jüdische Volk für mich persönlich lange Zeit – als Christin, aber auch generell – nie eine große Rolle gespielt. Es ist jetzt natürlich nicht so, dass ich judenfeindlich war, aber man kann sagen, dass ich für das auserwählte Volk Gottes eher gleichgültig war. Natürlich kannte ich alle Geschichten über Israel aus dem alten Testament, aber ich hatte einfach keinen persönlichen Bezug dazu und wusste auch nicht, dass es mit mir persönlich etwas zu tun haben sollte. Vor ein paar Jahren gab es eine Veranstaltung bei uns in der Gemeinde. Ein „Israel Abend“. Ich hatte eigentlich nicht viel Interesse, doch ich bin trotzdem hingegangen. Dieser Abend hat mein Bild auf Israel nicht wirklich verändert. Nach einem Jahr (vielleicht waren es auch 2) wurde nochmal so ein Israel Abend bei uns veranstaltet. Dazu kam wieder der gleiche Redner zu uns (Es ist ein Mann, der für ein Werk arbeitet, das Juden unterstützt und ihnen hilft, nach Israel auszuwandern). Kurz vor dieser Veranstaltung (etwa ein paar Wochen zuvor) habe ich ein Lied angehört. Meine Mutter hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Sie hat mir erzählt, dass sie – als sie es gehört hat – auf einmal voll die Liebe für das jüdische Volk empfunden hatte, obwohl sie nicht mal den Text verstanden hat. Ich bin überzeugt, dass es ein von Gott gesalbtes Lied ist. Es erzählt grob gesagt davon, dass Gott sein Volk von der Sünde erlösen wird, und auch dass er sie nach der Zerstreuung wieder in ihr Land zurück führen wird (Amos 9,14-15), was ja 1948 auch geschah. Gottes Verheißungen hatten sich erfüllt. Auch mich hat dieses Lied sehr berührt, es hat etwas in mir bewegt. Nach dem besagten zweiten Israel Abend wurde mir das Volk Gottes irgendwie immer wichtiger. Ich hatte mir dazu dann auch ein paar Predigten angehört (davon werde ich später welche verlinken). Ich habe dann auch begonnen, immer wieder für Israel zu spenden und zu beten.

Als der Nah-Ost Konflikt in den vergangenen 2 Wochen wieder einmal eskalierte, habe ich mich nochmal näher mit der ganzen Situation und mit Israel auseinandergesetzt. Ich muss auch zugeben, dass ich zuvor nie wirklich wusste, was der Grund für diesen Konflikt war. Deshalb habe ich mich hinsichtlich dessen erst einmal informiert und mir das Wissen über den genauen geschichtlichen Hintergrund angeeignet (ich werde dazu ein Video verlinken für die, die den geschichtlichen Hintergrund evtl. auch noch nicht kennen). Und ich möchte dazu sagen, dass ich es menschlich und moralisch gesehen sehr gut verstehen kann, dass die Palästinenser entsetzt waren und so vorgegangen sind, wie sie es getan haben. Aber man muss dazu sagen, dass sie sicherlich auch die Dinge nicht aus Gottes (Jahwes) Sicht gesehen haben und es auch heute nicht tun. Die geistliche Realität ist nun mal, dass Gott- der sich dieses Volk bereits bevor er Abraham berief- auserwählt hatte, dass es sein eigenes erwähltes ausgesondertes Volk sein soll. Und er hat ihnen ein bestimmtes Land auf dieser Erde zugesprochen und verheißen, dass es ihres werden soll. Damals, als Abraham in diesem Land lebte war es auch bereits bewohnt. Er war ein Fremder, der dort lebte und wusste, dass dieses Land einmal seinen Nachkommen gehören und von ihnen bewohnt werden wird. Das Land wurde dann damals unter der Führung von Josua auch tatsächlich vom Volk Israel eingenommen. Es folgten Phasen, in denen sie friedlich dort lebten, aber auch Zeiten, wo sie von ihrem Zuhause vertrieben wurden weil sie Gott ungehorsam waren und andere Götzen anbeteten. Schlussendlich wurde der Tempel im Jahr 586/587 zerstört und die Juden wurden von den Römern vertrieben. Doch Gott hatte schon damals zu den Zeiten des Alten Testaments verheißen, dass er sie– nachdem sie für lange Zeit verstreut sein werden – wieder in ihr Land zurück führen würde. (Ich werde weiter unten bei den Verlinkungen eine Seite verlinken, wo du dazu mehrere Bibelstellen findest.)

Dass Israel heute seit über 70 Jahren wieder eine eigene anerkannte Nation ist, ist wirklich ein Wunder und zeigt Gottes mächtiges Handeln und seine Treue zu seinem Volk. Auch wenn alle Menschen auf Erden von Gott geschaffen und geliebt sind und auch seine Kinder werden dürfen- wenn sie sich dazu entscheiden – Israel ist trotzdem Gottes auserwähltes Volk und sein Eigentum. Auch wenn die meisten Juden Jesus als ihren Messias leider ablehnen, hat sich diese Tatsache bis heute nicht geändert und es wird sich auch in der Zukunft nicht ändern. Israel ist Gottes Volk und wer Israel antastet, der tastet Gottes Augapfel an (Sacharja 2,12). Und das bekommt man dann auch zu spüren.

Ich habe ja bereits gesagt, dass es mir mit diesem Beitrag grundsätzlich nicht um Israels Position in irgend einem Krieg geht- aber trotzdem können wir an der aktuellen Situation sehen, dass Gott definitiv an der Seite seines Volkes ist. Israel wurde angegriffen und mit Raketenhagel attackiert und trotzdem sind in den 11 Tagen Krieg (an denen insgesamt 4300 Raketen auf Israel abgefeuert wurden) nur 12 Menschen und auf israelischer Seite gestorben und 350 Menschen wurden verletzt. Natürlich gab es auch die Unruhen unter Arabern und Juden, materiell wurde vieles zerstört das wieder aufgebaut werden muss und sicherlich gibt es viele Menschen auf beiden Seiten, die jetzt traumatisiert sind. Aber vergleichsweise sind viel mehr Palästinenser gestorben – selbst durch die Raketen, die aus dem Gaza Streifen abgefeuert wurden, sind mehr eigene Landsleute gestorben. Dieser aktuelle Krieg – welche ja jetzt erstmal Gott sei Dank mit Waffenstillstand beendet wurde, zeigt für mich trotzdem ganz klar, dass Gott an der Seite seines Volkes steht und es schützend umgibt. Und da die palästinensische Terrorgruppe Hamas Israel „angetastet“ hat, haben sie Gottes Augapfel angetastet. Und wie man sich denken kann, gibt das keine angenehmen Konsequenzen. Bereits damals im alten Testament hat Israel bei Kriegen immer gesiegt als sie angegriffen wurden, selbst wenn sich mehrere Länder zusammen geschlossen haben- zumindest wenn sie sich auf Gott verlassen haben. Das wird auch in Zukunft immer so bleiben. Israel wurde schon immer angegriffen und das wird auch so bleiben, bis Jesus wiederkommt. Doch Gott hat in Amos 9,14-15 versprochen, dass die Juden aus ihrem Land – in das sie Gott zurückführt – nicht mehr herausgerissen werden. Ich wünsche mir, dass wir uns als Christen dieser geistlichen Realität völlig bewusst sind. Menschlich gesehen mag das alles sehr unfair für die Palästinenser aussehen, doch die geistliche Wahrheit ist, dass den Juden dieses Land zusteht, weil Gott das so sagt und so geführt hat.

Als ich mich in dieser Zeit mit Israel – dem geschichtlichen und geistlichen Hintergrund – auseinandergesetzt habe, hat Gott mir ganz neu gezeigt, wie er sein Volk liebt und wie er es sieht. Das hat auch in mir ganz neu eine Liebe und Verbundenheit mit dem Volk Israel hervorgebracht. Auch wenn ich leider noch nie dort war (was ich mir aber sehr wünsche). Was mir wichtig geworden ist, ist dass wir Christen uns wirklich an die Seite Israels stellen sollten. Außerdem sollten wir den Mund aufmachen, wenn wir praktizierten Antisemitismus sehen, der ja in den vergangenen Tagen in Deutschland neu aufgeflammt ist. Meiner Meinung nach wäre es fatal, wenn ausgerechnet wir Christen nur danebenstünden und nichts sagen.

Ich möchte nochmal daran erinnern, dass Jesus ein Jude war und dass Gottes (Heils-)Plan mit den Juden begonnen hat. Es wäre sehr falsch von uns, wenn wir sagen würden „wir sind was Besseres“. Paulus erinnert uns daran in Römer 11,18: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!“

Dass wir Jesus als den Messias erkennen durften – während viele Juden das leider nicht tun – hat nichts damit zu tun, dass wir es eher verdient haben. Es ist alleine Gottes Gnade. Denn nicht wir haben ihn gefunden, sondern er hat uns gefunden. Lasst uns doch für das jüdische Volk beten. Dass sie Jesus als ihren wahren Messias – der kam um sie von ihren Sünden zu erlösen – erkennen, anerkennen und annehmen. Lasst uns für ihren Schutz und Segen beten. Vergesst nicht, dass Gott uns dazu auch in seinem Wort auffordert. Beispiele: Psalm 122,6; Jesaja 40,1-2; 1. Mose 12,1-3.

Und lasst uns sie lieben, wie Gott sie liebt. Wenn dir das schwer fällt, bitte Gott, dass er dir zeigt wie er sein Volk sieht und bitte ihn, dir zu helfen, es zu lieben wie er es tut.

Gott segne Israel! Und Gott segne dich!

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