Gott spricht (1)

Heute möchte ich gerne beginnen über die verschiedenen Weisen zu schreiben, in denen Gott zu mir spricht.

Es gibt eigentlich nicht sehr viele. Im Grunde genommen sind es zwei Wege, in denen er ziemlich direkt zu mir spricht und eine indirekte Weise. Oftmals ergänzen sich diese Wege auch. Um ehrlich zu sein denke ich, dass da ziemlich viele Christen ähnliche Erfahrungen machen und doch möchte ich diese Erlebnisse und „Erfahrungen“ gerne aus meiner persönlichen Perspektive teilen.

 

Ich möchte gerne für jede dieser Wege mindestens ein Beispiel nennen und erläutern. Zunächst möchte ich aber diese Wege wie Gott zu mir spricht, nennen.

 

  • Durch sein Wort, die Bibel (direkt)
  • Durch Alltagserlebnisse (direkt)
  • Durch Umstände und Lebensabschnitte (indirekt)

 

 

Gott spricht zu mir durch sein Wort

 

IWie denk ich die allermeisten wissen, besteht die Bibel aus vielen verschiedenen Texten, Erzählungen, Lehren und Predigten welche von Menschen geschrieben wurden, doch durch die Inspiration des Heiligen Geistes erst entstanden sind. Auch die Botschaften sprechen entweder direkt oder indirekt zu uns. Auch wenn es da viele Stellen gibt, wo Gott in direkter Rede spricht und sie teilweise auch heute noch direkt zu uns sprechen können, spricht das Alte Testament meines Empfindens nach vor allem indirekt zu uns. Das Alte Testament handelt hauptsächlich von der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk Israel.

Wir können aus dem Umgang von Gott mit seinem Volk sehr deutlich sein Wesen erkennen. Ich denke das kann jeder bestätigen. Die Art und Weise wie sich ein Mensch verhält ist ein Spiegel und ein Bild seines Wesens. Unsere Handlungen offenbaren unser inneres Wesen nach außen.

Genauso ist das auch mit Gott. Das Buch im Alten Testament, das Gottes Wesen und seine Beziehung zu seinem Volk meiner Meinung nach sehr klar darstellt, ist Hosea. 

Gott beauftragt Hosea eine Hure zu heiraten, weil das Volk Gottes sich Gott gegenüber wie eine untreue Ehefrau verhält, die ihm fremdgeht. Denn das Volk sucht sein Glück woanders als bei Gott und betet andere Götter an, obwohl es doch Gott war, der sie aus Ägypten geführt hat, der sie in das verheißene Land geführt hat, der sie bedingungslos liebt und sie immer mit allem versorgt hat was sie brauchen – er hat sie gesegnet in Hülle und Fülle.

Als Hosea diese Frau heiratet und liebt, sie ihn aber verlässt und ihm fremdgeht, kann er nachempfinden, was Gott fühlt. Es ist etwas schwierig da einen spezifischen Vers als Beispiel zu nennen. Wenn du dieses Thema vertiefen möchtest, lies doch Hosea 1-3. Dort wird der größte Teil der Beziehung und die Handlungen zwischen Gott und seinem Volk meines Empfindens nach sehr gut dargestellt. Es gibt natürlich auch unzählige andere Beispiele im Alten Testament. Aber im Endeffekt wiederholt sich ständig die gleiche Geschichte. Das Volk erkennt den Herrn als seinen Gott an. Sie beten ihn an und dienen ihm und preisen ihn. Doch nach kurzer Zeit verlieren sie ihr Interesse an Gott, der doch so gütig zu ihnen ist und sie reichlich segnet, der sie bewahrt und ihre Kämpfe kämpft – und natürlich gewinnt. Trotz all dessen ist das Volk undankbar, ungehorsam und respektlos Gott gegenüber. Sie beten andere Götter an und schreiben ihnen sogar die Versorgung und den Segen zu, den sie eigentlich Gott verdanken.

Gott ist natürlich traurig und zornig über das Verhalten des Volkes und er fängt an sie zu warnen. Wenn sie ihre Wege nicht ändern und zu Gott umkehren, werden sie von ihren Feinden vernichtet und verschleppt. Doch das Volk hört nicht auf Gott und seine Warnungen. Erst recht nicht auf die liebevollen Worte Gottes. Wenn er ihnen erläutert und aufzeigt, was er alles für sie getan hat, dass er sie liebt und er ihnen vergibt, wenn sie umkehren. Das sture Verhalten des Volkes dauert so lange an, bis Gottes Drohungen sich erfüllen. Dann geht es dem Volk schlecht und es sieht seine Schuld ein. Es kehrt zu Gott um. Gott nimmt sein Volk an und vergibt ihm. Er segnet sie wieder. Mit einer guten Ernte, mit vielen Kindern, mit Ruhe und Frieden. Jetzt wo es dem Volk wieder gut geht ist es ihm eine (kleine) Weile treu. Und dann… du ahnst es schon… geht alles wieder von vorne los.

Also… ich will dir ja nicht zu nahe treten. Aber kommt dir das nicht ein bisschen bekannt vor?

Sind wir nicht genauso? So traurig das auch klingt. Wir können uns ständig über das unmögliche Volk Israel empören. Doch wir sind selbst kein Stück kein besser. Der Mensch läuft von Natur aus von Gott weg und sucht sein Glück und seine Erfüllung immer in anderen Dingen. Und obwohl wir ständig „auf die Nase fallen“, lernen wir nicht daraus. Wenn wir wieder zu Gott umgekehrt sind, weil wir am Ende so verzweifelt und „am Ende“ sind und dann sehen, dass es uns bei ihm am besten geht, dauert es nicht lange und wir schweifen schnell wieder ab und entfernen uns schnell wieder von Gott. Anstatt dass wir aus unseren Fehlern und Erfahrungen lernen, rennen wir ständig im Kreis und suchen verzweifelt die Erfüllung in irgendwelchen Dingen außer da, wo sie zu finden ist.  Wie gesagt- so ist der Mensch leider von Natur aus.

Doch wie wir ja in den zahlreichen Beispielen im Alten Testament sehen können, ist Gott jedes mal gnädig, wenn wir aufrichtig zu ihm umkehren. Er nimmt uns immer wieder an. Weil wir seine Geschöpfe sind und er uns bedingungslos liebt. Als Beispiel für die Beschreibung Gottes` Liebe möchte ich aber eine Bibelstelle aus dem Neuen Testament verwenden. Römer 8,38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“

 

Also wenn ich manchmal das Gefühl hatte, nicht zu Gott kommen zu können, hat mich diese Bibelstelle immer wieder dazu ermutigt, dass ich wirklich zu Gott kommen kann. Denn diese Stelle zeigt, dass nichts aber auch GAR NICHTS Gott dazu bringen kann, uns nicht mehr zu lieben. Und Gott liebt uns nicht nur „ein bisschen“. Er liebt uns mit einer Liebe, die bereit war sich selbst/ sein Leben für ein undankbares Geschöpf zu opfern. Weder der Fakt, dass Gott uns liebt, noch die Intensität seiner Liebe wird sich jemals ändern. Deshalb dürfen wir freimütig zum GNADENTHRON kommen. Völlig überzeugt, dass Gott uns auf jedem Fall annehmen wird.

Wenn du versagst und dich von Gott entfernt hast, renne zurück zu ihm, anstatt noch weiter weg.

Manchmal braucht das auch ein paar Anläufe. Denn wenn du dich Gott nahst, wird der Teufel natürlich versuchen, eine Mauer zwischen dir und Gott aufzurichten. Diese kann entweder aus Schuldgefühlen bestehen, die dir sagen, dass du so furchtbare Dinge getan hast, dass du definitiv nicht würdig bist, Gott nah zu sein. Oder er versucht dich mit anderen Dingen abzulenken. Mit Versuchungen, auf die dein Fleisch oftmals sehr schnell anspringt. Doch egal was er versucht, du wirst früher oder später merken, dass du zu Gott umkehren musst – die einzige Alternative ist, dass du unter deinem Lebensstil erdrückt wirst. Entweder von der inneren Leere und/oder der Zerstörung deines Lebensstils (Partys, komische Beziehungsgeschichten, Misshandlung, Süchte,…). Ich finde das Frustrierendste ist, dass man da weder einen tiefen Sinn in seinem Leben hat, noch hat man tiefen Frieden, wahre bleibende Erfüllung, noch eine Hoffnung für das Leben nach dem Tod auf Erden. All diese Dinge finden wir einzig und allein bei Jesus. Er selbst sagt von sich in Johannes 14,6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als NUR DURCH MICH.“

In 1. Johannes 5,12 lesen wir: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben. Wer den Sohn nicht hat, der hat das Leben nicht.

 

Du hast vielleicht gemerkt, dass ich anfangs nur kurz darauf eingehen wollte, auf welche Weise Gott hauptsächlich im Alten Testament zu uns spricht. Dabei bin ich in Themen „abgerutscht“, die mit Stellen aus dem Neuen Testament belegt wurden und dann mit allgemeinen Wahrheiten des Lebens eines Menschen „endeten“. Der Grund dafür ist meines Empfindens nach, dass das Alte und Neue Testament sich völlig ergänzen. Man sieht, dass es alles EINS ist und zusammengehört. Das eine ist ohne das andere einfach unvollständig. Gott ist derselbe im Alten wie auch im Neuen Testament. Der Grund dafür, dass Menschen sagen, dass es so aussieht als wäre Gott im Alten Testament anders als im Neuen Testament, sind die unterschiedlichen Umstände. Die Zeit im Alten Testament war stark geprägt von Kriegen zwischen verschiedenen Völkern. Es ging vor allem um den Besitz von Land und um sein Territorium möglichst immer mehr zu vergrößern. Der Grund dafür war nicht, dass Gott das schon immer so wollte. Die Menschen waren halt leider so.

Auch bzgl. des Haltens des Gesetzes gibt es einen riesen Unterschied. Gott verlangt sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, dass das Gesetz gehalten wird. Doch im Neuen Testament lesen wir von dem neuen Bund- besiegelt durch das Blut Jesu, der die Strafe für alle Gesetzesübertretungen (Sünde) auf sich nahm und dafür bezahlt hat. Außerdem sandte er uns den Heiligen Geist. Dadurch kann Gott in uns leben, wir haben ein neues Wesen und die Kraft, anders – heilig – zu leben. So können wir nach dem Gesetzt leben- doch das muss nicht aus eigener Kraft geschehen. Die Wahrheit ist, dass wir das Gesetzt aus eigener Kraft gar nicht halten können.

 

Das Neue Testament ist mit dem Evangelium und mit vielen „Predigten“ gefüllt. Sowohl von Jesus als auch von denen, die die Briefe geschrieben haben (Paulus, Petrus, Johannes,…). Diese Predigten/Lehren sind gefüllt von vielen praktischen Anweisungen, wie wir unser Leben als Christen leben sollten. Sie zeigen uns unsere Identität in Christus auf und zeigen ganz klar, wo am Ende die beiden Lebensstile (als Christ oder als Nicht-Christ) einen am Ende hinführen. Und sie sind gefüllt mit Zusagen und Verheißungen über das ewige Leben. Die Ewigkeit im Himmel. Worauf es am Ende wirklich ankommt. Denn dieses Leben wird vergehen. Doch danach beginnt die EWIGKEIT, die natürlich niemals enden wird. Je nachdem ob wir am Ende Jesu` Opfer angenommen haben bei ihm im Himmel oder ewig von ihm getrennt – in der Hölle. Wenn man die gesamte Bibel betrachtet, erkennt man das große und ganze Bild. Doch es gibt so viele Einzelheiten und Perspektiven.

Ich könnte mich an dieser Stelle noch so sehr vertiefen. Doch das würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Einerseits bin ich schon in die Tiefe gegangen, andererseits bin ich ziemlich „allgemein“ geblieben. Darauf, wie Gott durch sein Wort oft persönlich zu mir spricht, möche ich im nächsten Beitrag eingehen

 

Und außerdem möchte ich im nächsten Beitrag auf die anderen beiden Wege eingehen, durch die Gott spricht und wie sein Sprechen in mein Leben mich verändert und wie er mich so auch praktisch formt und führt.

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