Heute möchte ich über Gottesfurcht schreiben.
Dieses Thema hat mich eigentlich schon seit Jahren beschäftigt, mal war es etwas intensiver, mal ist es etwas in den Hintergrund gerückt.
Der Grund, weshalb ich mich in letzter Zeit mit diesem Thema wieder mehr und intensiver beschäftigt habe ist, dass ich ein Buch zu diesem Thema gelesen habe.
Ich muss sagen, dass dieses Buch für mich allgemein sehr hilfreich und segensreich war- auch wenn ich mit dem Kern der Auslegung des Autors über die Furcht Gottes nicht ganz D`accord bin.
Ich hatte beschlossen, nachdem ich das Buch durchgelesen habe, mich selbst intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen, durch tiefes Bibelstudium, auch die Bedeutung des hebräischen und griechischen Wortes- die Sprachen, in denen die Bibel geschrieben wurde. Dadurch bin ich auch zu einem anderen persönlichen Standpunkt gekommen, als der Autor.
Ich möchte gerne eine Art „Review“ für das Buch `Überrascht von Furcht“ von Natha schreiben und gleichzeitig damit verbunden ein Zeugnis mit euch teilen.
Ich bitte dich, den Inhalt dieses Beitrags für dich selbst zu prüfen, um auch zu einer persönlichen Einstellung zu gelangen. Und dass du dir auf keinen Fall ein vollständiges Bild zu diesem Buch machst, ohne es selbst gelesen zu haben
Es gab mehrere Dinge, die ich an dem Buch richtig gut fand.
Eines davon ist, dass man mit seinen Struggles/Kämpfen abgeholt wird, wo man wirklich steht. Dass man als Christ beispielsweise sich oft Gedanken zu folgendem Vers macht: Johannes 8,36: „Wen also der Sohn befreit, der ist wirklich frei.“
Der Autor schrieb dazu: „Theoretisch bin ich frei. Aber nicht in der Praxis. Und erst recht nicht WIRKLICH frei.“ Und ja, es ist wahr.
Wie oft dachte ich mir „Ich bin eine wiedergeborene Christin. Eigentlich sollte ich laut diesem Vers wahrhaft frei sein. Aber in Wirklichkeit bin ich es nicht. Was ist nur das Problem? Warum tue ich weiterhin das, was ich eigentlich nicht will und das was ich will, kann ich nicht tun?“
Ich bin mir sicher, dass sich ziemlich viele Leute diese Fragen stellen.
Ich möchte mich heute verletzlich machen und ganz ehrlich meine negativen Verhaltensweisen mit euch teilen, in denen ich mich lange Zeit gefangen gefühlt habe.
Was mir irgendwann mal aufgefallen ist, dass Gott mich von diesem Verhalten eigentlich schon mal befreit hat. Indem er mich aufgefordert hat, gewisse Dinge aufzugeben, um zu dem Punkt zu kommen, eine echte, persönliche Beziehung zu Jesus haben zu können. Gott hatte mich damals an einen Tiefpunkt geführt- der bis dahin tiefste Punkt in meinem Leben. Das hatte dazu geführt, das ich bereit war alles aufzugeben, was Gott fordert. Denn alles, was ich wollte und verzweifelt brauchte, war diese persönliche Beziehung zu Jesus. Ich wusste, dass nur das mein Leben überhaupt lebenswert macht und erkannte, dass alles andere in eine Sackgasse führen würde.
Damals -als ich das aufgab, wozu Gott mich aufforderte- hatte das zur Folge, dass ich einen Tag später meine Wiedergeburt erlebt habe, was auch diese persönliche Beziehung zu Jesus ermöglichte.
Nun, das negative Verhalten, das ich anspreche ist übermäßiger Social Media Konsum. Und dieses Suchtproblem wird auch im Buch klar angesprochen.
Viele kennen die Bibelstelle aus Römer 7,19: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“
Einer der Schlüsselthemen aus dem Buch zu diesem Thema war das Thema Identität.
Es geht um den neuen und den alten Menschen.
Dazu möchte ich gerne erst einmal ein paar Verse zitieren:
- Korinther 5,17: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
- Johannes 5,4a: Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt.
- Johannes 3,36: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
- Galater 5,25: Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.
Auch der Vers, den ich oben bereits zitiert habe, ist hier sehr wichtig. „Das Gute, das ICH WILL, tue ich nicht; sondern das Böse das ICH NICHT WILL, das tue ich.“ (Römer 7,19)
Ich habe jetzt beim zweiten Mal bestimmte Dinge fett markiert, weil ich auf den Kern dessen eingehen möchte, worum es mir besonders geht. DU als wiedergeborener Christ willst das alles NICHT, was du aber doch tust. Wir Menschen sündigen von klein auf. Und so wie bei Adam und Eva nach dem Sündenfall hat das dafür gesorgt, dass unser Geist stirbt. Solange wir nicht Jesus angenommen und wiedergeboren sind, bleibt unser Geist tot.
Doch eben das ändert sich BEI der Wiedergeburt. Unser Geist wird zum Leben erweckt. Es ist die Auferstehung unseres Geistes. Und DAS ist tatsächlich bei uns Christen nun unsere WAHRE IDENTITÄT.
Sich dessen neu bewusst zu sein, dass nicht ICH es bin, die das Schlechte will und tut, sondern die Sünde in mir, hat mir einfach geholfen, mich nicht so schlecht zu fühlen, wenn ich falle. Was aber nicht heißt, dass das mein negatives Verhalten besser macht. Ich fühle mich dann ja trotzdem UNFREI. Schließlich kann ich nicht so leben, wie ich es gerne würde. Ich werde GEZWUNGEN, Dinge zu tun, die ich nicht möchte und leide auch darunter- wie ein Sklave (Johannes 8,34). Dieses Bewusstsein hat mir aber geholfen, mich neu auszurichten. Nämlich nicht nur ein Mensch zu sein, der im Geist lebt, sondern auch im Geist zu WANDELN (Galater 5,25). Vereinfacht gesagt: in meiner WAHREN Identität zu leben und zu handeln.
Im gesamten Buch zieht sich ein roter Faden durch. Die Lösung, um in der Freiheit und in seiner wahren Identität zu leben ist -wie zu erwarten- die FURCHT DES HERRN.
Es gibt eine gute Definition der Gottesfurcht: „Die Furcht Gottes ist, das Böse zu hassen“ (Sprüche 8,13)
Wo für mich das Buch praktisch gesehen richtig hilfreich wurde, sind die letzten zwei Kapitel.
- Das Böse hassen
- Das Gute tun
Es ist entscheidend wichtig, wenn wie also nun- um in unserer wahren Identität leben zu können, das Böse nicht nur zu hassen und zu meiden, sondern auch das Gute zu tun. Denn wir sind als Christen nicht einfach dazu berufen, das Böse zu hassen, quasi schlechte Dinge einfach nicht zu tun, sondern stattdessen viel mehr „IN DEN GUTEN WERKEN ZU WANDELN, die er zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln.“ (vgl. Epheser 2,10)
Es gibt viele verschiedene praktische Maßnahmen, die wir nun einführen können, um das Böse zu hassen/ zu meiden. Doch ich möchte auch die beiden Hauptpunkte nennen, die der Autor des Buches nannte:
- Schränke deinen Medienkonsum radikal ein (das kannst du z.B. besser kontrollieren, wenn du dir für bestimmte Apps Timer setzt und festlegst, wie viele Minuten du bspw. auf dieser App täglich verbringen kannst- das hilft mir z.B. sehr gut)
- Beende jede geistlich ungesunde Beziehung (Beziehungen, bei denen du merkst, dass sie deinem Geist schaden und die dich und deine Beziehung zu Jesus negativ beeinflussen)
Das Gute tun (und dabei auch gute Frucht bringen können):
- Fülle deinen Tag mit positiven und geistlich guten Dingen (Andacht am Morgen und evtl. auch am Abend, tägliches Bibelstudium, Predigten hören, Zeit mit anderen Christen verbringen damit ihr euch gegenseitig ermutigen könnt, den guten Weg zu gehen und den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen)
- Entwickle eine gute, gesunde körperliche Routine (z.B. genügend Schlaf, ausgewogene Ernährung)
Achte auch immer darauf, worauf du fokussiert bist. Wenn du merkst, dass Jesus nicht mehr dein Fokus ist, analysiere woran es liegt und ändere dein Verhalten und deine Gewohnheiten. Das wird nicht sofort funktionieren, aber bleib an dem Prozess dran. Vergiss dabei nie, dass nicht alles immer perfekt laufen wird. Da wir leider noch nicht von unserem Fleisch vollständig getrennt sind -das werden wir erst im Himmel, wenn wir einen völlig neuen Leib bekommen werden- werden wir immer wieder sündigen und fallen. Dann dürfen wir bekennen, Gott um Vergebung bitten, von Gott Vergebung empfangen und Buße tun (vgl. 1. Johannes 1,9).
Entscheidend ist, dass wir nicht in der Sünde leben. Denn, wenn wir dauerhaft so leben gilt für uns:
Johannes 3,36: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
2 Dinge möchte ich noch sagen:
Besonders in den letzten Monaten habe ich nicht in meiner wahren Identität gelebt. Das ist auch der Grund, weshalb ich keine neuen Beiträge veröffentlicht habe- Gott wirkte definitiv in meinem Leben und ich merkte auch, dass er mich nicht verlassen hat und immer bei mir war. Doch es fiel mir schwer, so wirklich etwas von Gott zu empfangen und tiefe Zeiten in seiner Gegenwart zu haben (welche fast immer die Momente sind, in denen neue Beiträge „geboren“ werden). Ich litt mehr und mehr darunter, ein Sklave der Sünde zu sein und sah keinen Ausweg. Jeden Tag betete ich zu Gott, mich da rauszuholen und dieses Leben in Fülle leben zu können, das er in Johannes 10,10 zusagt.
Eines Abends als ich wieder dafür betete- das Buch hatte ich zu dem Zeitpunkt schon einige Tage zuhause liegen- lenkte Gott mich in Gedanken darauf, es doch zu lesen. Quasi zeigte er mir, dass der Inhalt dieses Buches die Lösung auf mein Anliegen sei. Und was soll ich sagen? Die vielen Wahrheiten, die dieses Buch enthält, haben mir wirklich Freiheit gebracht (vgl. Johannes 8,32).
Das Zweite ist: Ich würde dieses Buch jedem empfehlen. Auch, wenn ich – wie oben bereits erwähnt, nicht ganz mit allem einverstanden bin- hat mir noch kein Buch so gut geholfen, um als Christ in der Freiheit leben zu können, die Jesus versprochen hat.
Falls du wissen möchtest, womit und warum ich damit nicht einverstanden bin, kannst du mich gerne persönlich anschreiben. Unter dem Menüpunkt „Social Media“ meiner Webseite findest du verschiedene Möglichkeiten, mich persönlich zu kontaktieren.
Im Insgesamten habe ich gemerkt, dass es sich lohnt- wenn man mit etwas nicht 100% einverstanden ist- es nicht direkt zu verwerfen, sondern zu prüfen und das Gute zu behalten (1. Thessalonicher 5,21)
Ich empfehle dir ebenfalls nicht nur das Buch zu lesen, sondern dich auch zusätzlich mit intensivem Bibelstudium mit dem Thema Gottesfurcht auseinanderzusetzen. Es ist ein wichtiges, entscheidendes Thema für jeden Christen. Daher ist es wichtig, dabei seinen eigenen Standpunkt zu finden und seine Überzeugungen zu haben.