Mein Weg mit Jesus begann bereits bei meiner Geburt. Ich bin nämlich in eine christliche Familie hineingeboren. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn auch wenn ich erst später als ich älter wurde mein Leben Jesus persönlich bewusst gegeben habe, bin ich doch durch das behütete Zuhause und Umfeld, wie beispielsweise die Gemeinde, vor Vielem bewahrt geblieben.
Mit 11 Jahren wurde ich das erste Mal von Gott berührt. Das war bei einer Gemeindeveranstaltung in der Jungschar (Teenie-Treff). Auch wenn ich damals nicht direkt wiedergeboren war und noch einen langen Weg bis dahin hatte, wurden definitiv die Weichen für meinen persönlichen Weg mit Gott gestellt, da ich bereits wusste, dass Gott real ist, dass er mich liebt und dass er es gut mit mir meint.
Wie gesagt wurde ich mit 11 Jahren nicht direkt wiedergeboren. Das kam erst einige Jahre später mit 18 Jahren. Ich hatte damals sowohl mental als auch physisch eine sehr schwere Zeit. Ich arbeitete in dieser Zeit in einer Einrichtung, bei der ich sehr hart arbeiten musste. Die Umstände waren außerdem auch sehr hart, weil ich die meiste Zeit von meiner Familie getrennt war. Innerlich war mein größter Wunsch – seitdem ich Gott damals in der Jungschar das erste Mal erlebt habe- eine persönliche echte Beziehung zu Jesus haben zu können. In dieser Zeit, im Dezember 2015 kam dieses tiefe Verlangen in mir zum Höhepunkt. Doch somit auch zum Höhepunkt meiner Verzweiflung. Denn es gab folgendes Problem. Es gab damals etwas, das den höchsten Platz in meinem Leben einnahm. Im Nachhinein kann ich nicht sagen, dass es eine „Sünde“ ist. Doch es nahm sehr viel meiner Zeit in Anspruch. Daher war es eine Art Götze. Ich wusste innerlich ganz genau, dass ich das loslassen sollte. Doch ich konnte und wollte nicht. Mir war bewusst, dass ich – solange ich Gott nicht gehorsam war und ihm das „opferte“ der Heilige Geist nicht in mich einziehen kann. Doch ja- man sieht, auch wenn ich unbedingt diese Beziehung mit Jesus wollte, war mir etwas anderes wichtiger. Dass Gott in unser Herz wirklich einkehren kann, müssen wir ihn wirklich zum GOTT unseres Lebens machen. Das bedeutet, dass ER das Wichtigste für uns ist. Und das bedeutet auch, dass wir gehorsam sein und uns seinem Willen beugen müssen. („Vater, DEIN Wille, nicht mein Wille geschehe“). Und bis ich nicht an diesen Punkt kam, ist nichts passiert. Auch wenn ich Gott so sehr angefleht habe. Ich dachte früher immer, dass wenn Gott mir einfach so stark begegnet, dann ist das so verändernd, dass es mir dann viel leichter fallen würde, ihm alles zu opfern, bzw. das was er verlangte. Aber so läuft das bei Gott eben nicht. Denn dann würde er uns quasi keine Wahl lassen. Er möchte, dass wir uns für IHN ENTSCHEIDEN. Um die Weihnachtszeit des Jahres 2015 wurde ich krank. Ich bekam die Grippe, hatte starke Schmerzen und war sehr, sehr schwach. Um die Feiertage herum kam es zu einem speziellen Ereignis. Ich möchte an dieser Stelle nicht genau darauf eingehen, was geschehen ist. Doch das Ergebnis dieses Ereignisses war, dass ich danach Angst vor mir selber bekam. Ich dachte, dass ich böse Geister in mir hätte. Außerdem bekam ich so einen Heulkrampf, obwohl ich gar nicht wusste, warum ich weinen muss. Doch ich wusste, dass geistlich in mir etwas passiert. Ich ging in einen Raum, um allein zu sein. Dort ging ich auf die Knie und kapitulierte vor Gott. Nun war ich an einem Tiefpunkt angekommen, der mich dazu gebracht hat zu erkennen, wie sehr ich Gott BRAUCHE.
Ich sagte Gott, dass ich nun bereit wäre, gehorsam zu sein und alles zu tun, was er verlangte. „Alles was ich will und brauche ist eine echte Beziehung zu dir, Jesus. Bitte hilf mir, vergib mir und bitte rette mich.“
Einen Tag später hörte ich eine CD über den Römer Brief aus der Bibel an. Der Inhalt dessen, was der Prediger sagte, hatte mich sehr angesprochen und ich erkannte nun Vieles mit meinem Herzen, was ich vorher einfach nur mit dem Verstand `wusste`. Und dann sagte der Prediger einen Satz, der eigentlich aus dem Buch Korinther kommt. 2. Korinther 5,17: In Christus sind wir eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen. Alles ist neu geworden.“ Und in dem Moment WUSSTE ich tief in mir drin ganz genau, dass ich jetzt eine neue Schöpfung bin. Ich hatte eine unglaubliche Freude in mir, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Außerdem saß ich in einem dunklen Raum, als ich die CD anhörte. Und in diesem Moment wurde der Raum zwar nicht hell, doch ich spürte, dass es in mir drinnen hell wurde. Alle Dunkelheit, alle depressiven Stimmungen und diese Leere, die ich zuvor immer verspürte, waren nun verschwunden. Sie wurden ersetzt mit FREUDE und LICHT! Diesen Tag, den 27.12.2015 werde ich nie wieder vergessen.
Heute weiß ich dass der Heilige Geist in dem Moment in mich einkehrte, als der Satz aus 2. Korinther 5,17 zitiert wurde. Denn dadurch wurde ich eine neue Kreatur. Und deshalb war ich auch so sehr davon überzeugt, dass ich jetzt eine neue Kreatur bin.
Dieser Tag war der Startpunkt zu einem neuen Leben mit Jesus. Es war danach nicht alles perfekt und ich hatte trotz allem weitere Höhen und Tiefen, doch es war der besonderste Tag meines Lebens, der Vieles verändert hat und es war der Start zu einem Wachstumsprozess, ein geistlicher Weg, auf dem ich heute noch gehe, und den ich gehen werde, bis Jesus wiederkommt und uns für immer nach Hause holen wird.
Im Nachhinein, habe ich zwei wichtige Prinzipien Gottes erkannt:
- Er zwingt uns nicht, etwas zu tun oder loszulassen, was wir nicht wollen. Er ist ein Gentleman und wartet, bis wir selber die Entscheidung treffen, ihm gehorsam zu sein.
- Die meisten von uns müssen in ihrem Leben an einem Punkt ankommen, an dem wir bereit sind, vor Gott zu kapitulieren und ihm unser Leben wirklich zu übergeben, bevor wir wiedergeboren werden können. Wir müssen Gott und seinen Willen über uns selber stellen. Das sind die richtigen Positionen- die Bedingungen Gottes. Und wenn seine Bedingungen erfüllt sind, wird er kommen und alles verändern. Denn ob wir das glauben wollen oder nicht- ER weiß es besser. Und weil er das Beste für uns will, wird er uns nicht etwas anderes geben.
Ich bin so froh, dass ich damals auf diese Bedingungen eingegangen bin. und ich habe es niemals bereut. Dieser ganze Prozess hat mich von mir- meinem egoistischen Ich- und von dieser Leere mehr und mehr befreit. Und Gott tut es heute noch.